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:: 30.8.04 ::
BlogRoll aufgeräumt Abgesehen von einigen (leider) toten Weblog-Links sind drei neue Weblogs dazugekommen und ein zusätzlicher RSS-Feed:
[Reblogging]
:: Peter 22:49 :: link ::
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Schneller als das Licht Licht ist bekanntermaßen eine elektromagnetische Welle. Das elektrische Feld von Licht schwingt aber verdammt schnell hin und her. So schnell, daß es bisher unmöglich war, das sich ändernde elektrische Feld direkt zu beobachten. Ein Team aus Physikern aus Deutschland und Österreich haben jetzt einen extrem kurzen Laserpuls im weichen Röntgenbereich erzeugt, der kurz genug ist, um das elektrische Feld eines anderen kurzen, aber sonst normalen Laserpulses abzutasten. Sie haben den zeitlichen Abstand der beiden Laserpulse kontinuierlich verändert und es damit geschafft, buchstäblich ein Oszilloskop zu bauen, mit dem das elektrische Feld in Licht aufgezeichnet werden kann. (Science 305 (2004) 1267) [Quantenoptik]
:: Peter 21:15 :: link ::
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:: 27.8.04 ::
Wetten dass? Bei einem englischer Broker kann man nun wetten, ob das Higgs-Boson bis 2010 gefunden wird. Die Wette steht 7 zu 1. Mehr kann man holen, wenn ein Fusionsreaktor bis 2010 gebaut wird: 101 zu 1. Für die Entdeckung von Gravitationswellen mit dem Gravitationswellendetektor LIGO steht es 11 zu 1 und beim Verständnis der Kosmischen Strahlung 5 zu 1. [Sonstiges]
:: Peter 21:55 :: link ::
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:: 25.8.04 ::
Lochfraß erklärt Edelstahl gilt als Rostfrei. Allerdings rostet auch Edelstahl manchmal und leider nicht immer vorhersehbar. Wenn Edelstahl rostet, dann meist auch gleich richtig. Es war schon bekannt, daß der Lochfraß in winzig kleinen Punkten anfängt und sich dann schnell ausbreitet. Nun haben Forscher des Fritz-Haber-Instituts der Max-Planck-Gesellschaft und der Universität Virginia ein neues optisches Mikroskopieverfahren entwickelt, um Filme von der Korrosion von Edelstahl aufzunehmen. Diese Filme haben sie mit Modellrechnungen verglichen und damit herausgefunden, daß der Lochfraß durch eine autokatalytische Reaktion entsteht. D.h. kleine Rostpunkte, die sonst vielleicht von selbst wieder verschwinden, erzeugen in ihrer Umgebung weitere Rostpunkte, die selber wieder Rostpunkte hervorrufen. So breitet sich der Rost Epidemie-artig - buchstäblich in Sekundenschnelle aus, wenn in der Umgebung des Stahl sich die korrodierenden Verhältnisse nur wenig ändern. Durch die Möglichkeit Filme vom Rosten zu machen und zudem zu verstehen was passiert, kann nun in der Materialwissenschaft viel gezielter nach Möglichkeiten gesucht werden, Stähle noch resistenter gegen Rost zu machen. (Science 305 (2004) 1133) [Materialwissenschaft]
:: Peter 22:52 :: link ::
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:: 23.8.04 ::
Slartibartfasts Geheimnis gelüftet Es ist schon recht lange bekannt, daß Felsenküsten oft eine fraktale Struktur haben. D.h. vom Satelliten aus gesehen sieht eine Küstenlinie genauso aus, wie aus dem Propellerflugzeug. Warum das so ist, war bisher nicht klar. Französische und italienische Physiker haben nun mit einem einfachen Modell herausgefunden, daß das Wechselspiel zwischen zerklüfteten Küsten und der erodierenden Kraft der Meereswellen ausreicht, eine fraktale Küstenlinie zu erzeugen. Der Trick ist, daß eine Welle anfängt die Küste anzubohren. Die nächste Welle kommt in der entstandenen Bucht nur geschwächt an und bricht eine neue kleinere Bucht in die alte Bucht. In diese zweite Bucht kommt dann die nächste Welle noch schwächer an und bricht eine noch kleinere dritte Bucht rein,...( Sapoval et al., Phys. Rev. Lett., im Druck) [Mechanik]
:: Peter 21:38 :: link ::
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:: 22.8.04 ::
Arbeitskreis Philosophie in der Physik Physik (griech.: Natur) und Philosophie (griech.: Weisheitsliebe) gehörten eigentlich schon immer irgendwie zusammen. Das kann man z.B. beim großen Aristoteles sehen. Im Vergleich zu den Zeiten von Immanuel Kant ist das Verhältnis zwischen Physik und Philosophie etwas schwieriger geworden. Die Deutsche Physikalische Gesellschaft hat nun einen neuen Arbeitskreis ins Leben gerufen der die Kommunikation verbessern soll und eine Grundlagendiskussion in Gang halten soll. Der neue Arbeitskreis Philosophie in der Physik wird sich primär mit erkenntnistheoretischen und naturphilosophischen Problemen beschäftigen. Der 'AK Phil' soll aber auch dabei helfen, die Kluft zwischen dem 'Weltbild der Physik' und den 'alltäglichen' Lebensumständen zu überbrücken. Ein wichtiger Diskussionspunkt soll aber auch das öffentliche Interesse an der physikalischer Grundlagenforschung sein. [Sonstiges]
:: Peter 22:15 :: link ::
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:: 21.8.04 ::
Flambierter Saphir Glas besteht zum überwiegenden Anteil aus Siliziumdioxid. Man hat schon lange versucht aus anderen Materialien Gläser herzustellen - d.h. amorphe Festkörper, die keine bzw. sehr geringe kristalline Ordnung der Atome aufweisen. Bei manchen chemischen Verbindungen ärgert man sich, daß das nicht geht. Ein solches Material ist Aluminiumoxid (Al2O3). Aluminiumoxid tritt in vielen Variationen auf: z.B. Korund, Saphir und Rubin. Gerade die mechanischen Eigenschaften sind so gut, daß man gerne Glas aus diesem Material hätte. Bisher ging das aber nicht. Nun haben Forscher der Firma 3M es geschafft, mit einer speziellen Technik Glas aus Al2O3 herzustellen. Sie sprühten Pulver von Al2O3 durch eine sehr heiße Flamme in kaltes Wasser. Die Körnchen preßten sie dann bei hohen Temperaturen zusammen. Heraus kam etwas trübes, aber richtiges Glas - nur eben aus Al2O3. Und das tolle ist, wenn das Material noch etwas höher geheizt wird, so daß noch kleine Kristallite in dem Glas entstehen, dann ist das Material genauso hart wie Korund. Physikalisch interessant ist das ganze auch noch, da verschiedene Al2O3 Strukturen zu Phasenübergänge zwischen verschiedenen Glasarten führen. Da heißt ein Glaskörper aus Al2O3 kann bei Temperatur oder Druckänderung seine physikalischen Eigenschaften plötzlich ändern - ein Glas-Glas-Phasenübergang. (Nature 430 (2004) 761) [Chemische Physik]
:: Peter 22:26 :: link ::
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:: 17.8.04 ::
Oller Zausel Ein internationales Team von Astronomen von der europäischen Südsternwarte in Chile haben am Sehr Großen Teleskop (Very Large Telescope) das Alter der Milchstraße gemessen. Sie haben dazu den Berylliumgehalt von schwachen Sternen in einem Kugelsternhaufen gemessen. Kugelsternhaufen sind Ansammlungen von sehr alten Sternen in unserer Milchstraße. Die kleinen Sterne dieser Kugelsternhaufen bestehen fast ausschließlich aus Wasserstoff und Helium. Andere Elemente gab es bei ihrer Entstehung noch nicht. Die wenigen schwereren Elemente, die es damals gab, waren durch die ersten Supernovae in die junge Milchstraße gelangt. Das Beryllium ist dann durch Kernspaltung dieser schweren Elemente enstanden. D.h. durch Messung des Berylliumgehalts dieser Sterne kann man zurück rechnen, wann die allerersten Sterne in der Milchstraße entstanden sind. Es ergibt sich 13,6 Milliarden Jahre. Damit ist die Milchstraße fast so alt wie das Universum, dessen Alter man auf 13,7 Milliarden Jahre schätzt. (L. Pasquini et al., Astr. Astrophys., im Druck) [Astronomie und Astrophysik] Alte kleine Sterne in NGC6397
:: Peter 22:45 :: link ::
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:: 16.8.04 ::
Verzwirbelter Laser-Puls Bisher waren die meisten Experimente zur Untersuchung von Atomen und Molekülen mit Lasern eher etwas grob. Man ballerte mit dem Laser auf die Atome und Moleküle und hoffte, daß das eine oder andere Teilchen einen Teil des Laserstrahls absorbiert. Nun ist es japanischen und deutschen Forschern gelungen, eine viel feinere Art der Untersuchung von Molekülen zu entwickeln. Dabei wir die Intensität und vor allem auch die Polarisation des Laserlichts während des Laser-Pulses so gesteuert, daß die Elektronen in Iod-Moleküle bzw. Kalium-Moleküle genau so einen Stoß kriegen, daß sie optimal aus dem Molekül heraus katapultiert werden, d.h. die Moleküle ionisiert werden. Interessant ist diese Art der Laserspektroskopie vor allem deshalb, weil damit Moleküle - oder sogar nur einzelne Teile von Molekülen - ganz gezielt in bestimmte Rotationszustände versetzt werden können, die sonst nur eher zufällig angeregt worden wären. (Phys. Rev. Lett. 92 (2004) 208301 Phys. Rev. Lett. 92 (2004) 208301) [Chemische Physik]
:: Peter 22:26 :: link ::
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:: 13.8.04 ::
Öfter mal einen Stromausfall Der große Stromausfall in den USA und Kanada letztes Jahr war ein Glücksfall für die Umweltforschung. Durch den Ausfall der Kraftwerke im Ohio-Tal konnte direkt gemessen werden, wo und wie die Luft schlecht war und wie sie schlagartig besser wurde. Der SO2-gehalt der Luft sank teilweise um 90 %, der Ozongehalt um die Hälfte und die Anzahl der Rußteilchen um 70 %. Das haben Untersuchungen von Meteorologen der Universität Maryland ergeben. Das die Kraftwerke soviel Dreck pusten war nicht erwartet worden. (Geophysis. Res. Lett. 31 (2004) L13106 )
:: Peter 22:52 :: link ::
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:: 11.8.04 ::
Pedal Hubschrauber update Die größte Befürchtung der Konstrukteure des kanadischen, mit Muskelkraft angetriebenen Hubschraubers war leider berechtigt. Die Stabilität ihrer Fliegenden Kiste war gestern bei ihrem ersten Startversuch nicht groß genug. Ehe noch die zwei gegenläufig rotierenden Rotoren richtig in Fahrt kamen, berührten sie sich und ein Stück Styropor riß ab. Danach gab es Probleme mit der Kette, so daß der Startversuch abgebrochen werden mußte, ohne daß der Vogel auch nur einen Zentimeter vom Boden abhob. Der nächste Startversuch soll dann in einer Halle stattfinden, um die Stabilität nicht durch störende Winde zu gefährden. Es muß nur eine passende Halle gefunden werde, da der größere der beiden Rotoren einen Durchmesser von schlappen 36 m hat und damit eine größere Spannweite hat als eine Boing 737. [Ingenieurskunst]
:: Peter 23:10 :: link ::
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:: 8.8.04 ::
Hub-Schraub-Schraub Ist zwar nicht direkt physikalische Forschung, aber um physikalische Gesetze geht es aber auch. Alle Welt redet von dem Preisgeld für den ersten privat finanzierten Raumflug. Einer Nummer kleiner, aber dennoch ziemlich schwierig, ist die Aufgabe, einen Hubschrauber zu bauen, der alleine mit Muskelkraft eines einzelnen Menschen fliegt. Eine Minute lang drei Meter über den Boden muß das Fluggerät schweben. Der bisherige Rekord waren 20 Sekunden 20 Zentimeter hoch. Übermorgen will ein Team von Studenten der British Columbia University mit ihrem 'Donnervogel' abheben. Als Preisgeld winken $ 20 000. Allerdings hat das Projekt bisher schon ein mehrfaches dieser Summe gekostet. Die größte Angst der Konstrukteure ist, daß der Vogel zu früh auseinanderfällt. Na dann viel Glück! (via: Slashdot: Science ) [Ingenieurskunst]
:: Peter 22:46 :: link ::
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:: 3.8.04 ::
Ungleiche Brüder Materie und Antimaterie sehen sich im allgemeinen zum Verwechseln ähnlich. Antimaterie ist dabei quasi das Spiegelbild der Materie - gleiche Masse, gleiche Erscheinung, nur die Ladungen und einige andere Eigenschaften sind genau entgegensetzt. Bisher waren nur ganz kleine Unterschiede bekannt. Überraschenderweise hat nun ein internationales Forscherteam in den USA herausgefunden, daß bei den sogenannten B-Mesonen ein bestimmter Zerfall bei den Teilchen etwa 30 % häufiger als bei den Anti-Teilchen ist. Und das nun wirklich kein kleiner Unterschied. Bedeutsam ist diese Entdeckung vor allem auch deshalb, weil man damit wieder einige Schritte näher zu dem Verständnis kommt, warum es im Weltall nicht gleichviel Materie wie Antimaterie gibt. (BaBar Collaboration, in Vorbereitung) [Grundlegendes]
:: Peter 21:54 :: link ::
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:: 2.8.04 ::
Neutronentomographie Gemeinhin werden frei herum fliegende Neutronen als gefährlich angesehen - und das ja auch nicht ganz zu unrecht. Auf die Idee zu kommen, Neutronen in der medizinischen Diagnostik anzuwenden, muß man daher auch erst mal kommen. Neutronen haben aber einige Vorteile, die sie prinzipiell für medizinische Untersuchungen interessant machen. Eine ist, daß man durch Kernreaktionen von hochenergetischen Neutronen die chemischen Elemente unterscheiden kann. Eine andere ist, daß die Neutronen ansonsten ziemlich ungehindert durch das Gewebe durchfliegen. Als Anwendung käme z. B. die Krebsfrüherkennung in Frage, da in Tumorzellen sich bestimmte Elemente anreichern. Amerikanische Medizinphysiker haben nun erste Testexperimente gemacht, bei denen sie dreidimensionale Bilder von Kupfer und Eisenstreifen gemacht haben. Für die Praxis muß natürlich die Frage geklärt werden, ob diese Neutronen-Stimulierte-Neutronen-Computertomographie mehr nützt als schadet. Erste Abschätzungen zeigen aber, daß die radioaktive Strahlendosis bei einer Untersuchung mit der neuen Methode geringer ausfällt, als bei herkömmlichen Röntgenuntersuchungen. (Floyd et al., in Vorbereitung) [Biophysik]
:: Peter 23:37 :: link ::
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